Samstag, 10. April 2010


Hier ein Bild aus dem Backpacker mit unserem Guide (links)

Bafana bafana ;o)

Hey liebe Leute da Heim und Umgebung =),

ich lebe noch! Ich hoffe ihr hattet alle ein frohes Osterfest. Die Osterstimmung ist bei mir nicht so ganz aufgekommen, aber der Brauch vom Eiersuchen und –bemalen ist hier auch nicht so verbreitet. Außerdem war ich das Osterwochenende off und bin mit Lisa, einer Ex-Volontärin zusammen nach Port St Johns gefahren. Unser Backpacker haben wir nach ein paar Stunden Fahrt spät abends auch ohne Ausschilderung gefunden (obwohl Schilder im Travelguide angekündigt waren)..

Das Backpacker hat kostenlose Touren angeboten, wodurch unser Programm für den Samstag gleich festgelegt war. Der Bushwalk – vom Backpacker aus organisiert und von einem Einheimischen geführt – hat sehr an die Xhosa-Tour in Coffe-Bay im Dezember erinnert. Ein paar Deutsche waren natürlich auch mit dabei (die Deutschen müssen wohl zu viel Geld haben, dass sie immer überall hin reisen)…

Von unserem Guide wurden wir durch Dschungellandschaft geführt und wurden hier und dort mal aufgefordert uns mit einer 8m Schnur tarzanähnlich über das Gehölz zu schwingen oder von nem 7m Felsen ins Wasser zu springen. Alleine der Boden war so rutschig, dass es glaube ich keinen gab, der nicht mindestens 1x hingefallen ist.

Am nächsten Tag war nochmal Abenteuer angesagt und wir sind in eine „Heilschlammhöhle“ vom gleichen Guide geführt worden. Bei Nieselwetter durften wir in unseren Bikinis zittern und uns mit Matsch einreiben. Um dem Körper nur Gutes zu tun durften wir auch noch einen Schluck vom köstlichen Schwefelwasser aus der Quelle über der Höhle genießen. Exquisite! ;) Schlammbeschmiert wie wir waren sind wir dann in die Autos (die wir vorher mit Tüten ausgelegt hatten) und sind zum Strand gefahren, um uns dort von allen etwas baff angucken zu lassen, als wir ins Wasser gelaufen sind.

Gewandert bin ich für das Wochenende wohl genug, denn noch vor dem Wochenende sind die älteren Kids und ein paar Volontäre zum nächsten Hügel von GGA aus gewandert um zu beten. Von dort hatte man einen super Blick auf das umliegende Valley und Gänsehautfeeling war bei dem Gesang der Kinder auch garantiert.

Heute haben wir mit den Kindern zusammen Zulu-Brot gebacken. Generell schmeckt das Brot nicht viel anders, sondern ist eher geschmacksneutral. Die Zubereitung ist das Interessante. Der Teig wird zubereitet aus Mehl, warmen Wasser und Hefe plus Zucker und wenig Salz. Nachdem der Teig aufgegangen ist und in kugelförmige Laibe geformt wird, wird er in luftdichte Tüten verpackt und im heißen Wasser gekocht. Ja, da hab ich dann wieder was dazugelernt – lecker war´s!

Ich bin froh dass wieder Leben ins Cottage einzieht, nachdem so viele im Urlaub waren und mir schien, als wäre nur ich den ganzen Monat über dageblieben. Verstärkung kriegen wir wohl auch am 14. Und 15. April. Nicht nur die Freizeit macht zusammen im Cottage mehr Spaß sondern auch das Arbeiten – ist ja klar. Außerdem lässt sich die Arbeit wieder besser aufteilen und ich muss keine Doppelschicht mehr schieben, wie ich das im Klinik-Dienst für ein Wochenende gemacht habe. An dem Wochenende war sowieso der Wurm drin, denn nachdem ich den halben Tag gearbeitet hatte, musste überraschender Weise ein Kind ins Krankenhaus. Nachdem ich schon 2x die Woche ins Krankenhaus zu den normal Terminen der Kinder mitgefahren war bin ich an dem Tag zur Notaufnahme gefahren, weil es Verdacht auf Masern gab. Ich hatte bei der 12-Jährigen am Morgen schon 39° Fieber gemessen und am Mittag einen Ausschlag im Gesicht bemerkt. Der Verdacht hat sich nach 4h warten (in der Notaufnahme!!) bestätigt und dazu kam noch eine Lungeninfektion. Nach weiteren 4h Warten hat das Kind endlich ein Bett bekommen und musste nicht mehr zwischen allen anderen Notfallpatienten in nem Rollstuhl sitzen. Man trifft schon arme Kreaturen, von geistig kranken Grannies bis hin zu Kriminellen mit Schussverletzungen an Bauch und Kopf. Ich musste lange stehen; Ich hab mir bei den Anblicken nie vorher so sehr einen Stuhl zum Hinsetzen gewünscht, wie in dem Moment.

Am 6. April war ich dann wieder im Krankenhaus, in der HIV-Klinik, um an einem Workshop zum richtigen Medikamente Aushändigen teil zu nehmen. Die Krankenschwester hat uns 3 Klinik-Volontären von GGA nochmal über die Wirkung der ARV´s (HIV-Medikamente) aufgeklärt. Dabei sei es auf jeden Fall wichtig, die Pillen auf die Minute genau (meistens 3x täglich, bei kleineren Kindern nur 2x) zu verabreichen. Werden die festgelegten Tageszeiten zur Einnahme der Pillen oder der Flüssigmedizin nicht eingehalten, würde der Körper resistent gegen den Wirkstoff werden. Es ist schon enorm, unter was für einem Druck und vor allem Verantwortung die Klinikvolontäre dadurch stehen. Der Job ist zwar auch stressig, macht aber Spaß und das ist ja die Hauptsache.

So, das war´s dann mit den paar kleinen Storys von all dem was hier immer täglich passiert. Mal sehen, was der gute verbleibende Monat noch zu bieten hat!!

Sala kahle, Ngiyakukhumbula and Amapupo amahle (viel Spaß beim Rätseln der Bedeutung) =)

Donnerstag, 4. März 2010

März-Ereignisse

Der gefürchtete März steht bevor. Von 20 Volontären verlässt die Hälfte diesen Monat GGA, weil sie ihren Dienst zu Ende absolviert hat. Es sind bereits 3 Volontärinnen gegangen und schon liegen ganz neue Arbeitsaufgaben vor mir.

Für einen Monat habe ich jetzt in der Hausaufgabenzeit am Abend Mathegruppen, aus 6 Kindern bestehend, betreut. Schwierig war es in den Fällen, in denen ich auf mich alleine gestellt war, weil meine Partnerin, Ines, für 2 Wochen im Urlaub war. Es ist eine ziemlich große Herausforderung Mathematik zu erklären, dazu noch auf Englisch und das am besten so, dass man alle Kinder gleichzeitig motiviert und beschäftigt hält. Oft genug können sich die Kinder nicht konzentrieren und lenken sich gegenseitig mit lautem Singen oder Handymusik ab. In einer Woche wechseln sich 3 Gruppen mit Mathe, Kunst und Englisch ab. Weil der Intelligenzgrad von 10-Jährigen bis 14-Jährigen und von leistungsstarke- bis extrem lernschwache Schüler eine große Spanne aufweist, ist es Schwer eine Mitte zu finden und einheitliche Arbeitsaufträge zu erteilen.

Weil wir jetzt schon auf eine kleinere Zahl an Volontären beschränkt sind, habe ich mich bereit erklärt am Nachmittag die High-School-Schülerinnen mitzubetreuen. Die Schüler aus den High-Schools werden gemeinsam mit einem Bus eingesammelt und kommen später als die Jüngeren, gegen 15:30 Uhr auf GGA an. Dann haben sie Zeit zum Essen und Umziehen und um 16:30 Uhr fängt die Hausaufgabenzeit an. Ich behalte meine 3 Hausaufgabenkinder und bin zusätzlich nachmittags mit 4 High-School-Learners und deren Hausaufgaben beschäftigt. Unterschied hierzu ist, dass man weniger Disziplinierung als inhaltliche Arbeit leisten muss. Spannend ist es dafür auf jeden Fall. Gestern, zum Beispiel, ging es im Fach „LO“ – das Biologie Fach – darum, eine informierende Radiosendung über Umwelt-, speziell Wasserverschmutzung und mögliche folgende Krankheiten, wie Cholera und Typhus zu gestalten.

In der Hausaufgabenzeit nach dem Abendbrot, in der ich bereits Kunst und Mathe gemacht habe, beschäftige ich mich in Zukunft wohl mit einem schreib- und lernschwachen Kind, was auch die High-School besucht. Bei ihm braucht man unheimlich viel Geduld zu Erklären und das wenn nötig auch 4 oder 5 Mal immer noch im ruhigen Ton. Der Kleene ist zudem noch schwer kontrollierbar, weil er seine überschüssige Energie kaum zügeln kann. Als hyperaktiv würde ich ihn nicht beschreiben, weil er dafür ziemlich geduldig mit sich selbst und auch mit seinen geliebten Haustieren, den Hühnern und Enten hier auf GGA, ist. Dafür ist er manchmal – wahrscheinlich oft ungewollt – brutal und boxt einen ein bisschen zu doll auf den Oberarm, was für ihn nur eine freundschaftliche Geste ist.

Es ist wirklich niedlich, wie lieb die Kinder verschiedenen Alters miteinander umgehen können, wenn sie denn wollen. Genauso entwickelt mein neues Hausaufgabenkind in der Evening-Homework-Zeit, Tierfreundschaften, kreiert und baut Ställe oder kleine Pools für die Ente „Frank“ zum Schwimmen. Manchmal fangen wir Volontäre an zu spekulieren, welcher Beruf zu welchem Kind am besten passte. Also in diesem Fall würde das Kind wohl stolzer Besitzer einer Chickenfarm, auf der er sein eigener Handwerker ist.

Das kommende Wochenende habe ich frei und mit 5 Mädels würde ich gerne nochmal die letzte Gelegenheit gemeinsam wegzufahren, wahr nehmen. Es wird wohl auf „Raften gehen“ hinaus laufen, was man in Pietermaritzburg machen kann. Ich freu mich darauf, was aktives zu starten und find´s gleichzeitig schade, dass das wohl das letzte für längere Zeit sein wird, was ich an Aktivem mache, bevor ein Teil der Volontäre bis Ende März GGA verlassen hat. Nicht nur Volontäre gehen von GGA, sondern inzwischen hat auch wieder eine Auntie gekündigt und unsere helfende Hand in Handwerksfragen, verlässt jetzt auch endgültig die Organisation. Ich höre immer wieder von anderen Volontären, dass sich Aunties oder Arbeiter umschauen, anderweitig zu bewerben.

Letztens hatten wir einen Workshop über Disziplinierung von Kindern. Die ehemalige Leiterin der Pre-School hat durch den Workshop geführt. Erst seid kurzer Zeit arbeitet sie aus finanziellen Gründen nicht mehr als Lehrerin und Leiterin in der Pre-School, welche ein Projekt von GGA ist. An ihre Stelle tritt (hoffentlich) vorübergehend ein Volontär, der den anspruchsvollen, gleichen Job unbezahlt macht. Moralisch ist das schwierig mit gutem Gewissen einzuspringen für die Volontärin, aber wenn sie es nicht macht, besteht eine komplette Klasse nicht mehr.

Der Workshop war informativ und interessant, vor allem, weil sich die Lehrerin immer wieder auf GGA-Kinder bezogen hat. Unsere Volunteer-Koordinatorin und die Leiterin des CSSP („Child-Sponsorship-Programm) waren mit beim Workshop, haben aber weniger konstruktive Beiträge geleistet, in dem sie mehr kritisiert und neue Regeln für Volontäre eingeführt haben, die zum Beispiel heißt, dass wir uns in unserer Arbeitszeit zum Anfang eintragen und hinterher austragen müssen, weil einige von uns zu unverlässig sind. Inkonsequent ist allerdings, dass es bis heute kein Sign-in-Buch gibt… Leider ist die Organisation in Vielem inkonsequent und unbeständig, genauso wie viele Regeln, die bestehen, aber nur der Hälfte an Leuten bewusst ist.

Ich wünsch´ euch was und freue mich immer über Rückmeldungen von euch!!!

Bis bald!

Samstag, 6. Februar 2010

Kosi Bay/ Mosambik

Inzwischen bin ich auf dem schwarzen Kontinent weiter rum gekommen. Mit Heather, ihrem Mann, ihrem Neffen, 2 holländischen Besuchern und 9 weiteren Volontären bin ich die Küste hoch nach Kosi Bay, zur Grenze Mosambiks, gereist. Insgesamt waren wir 6 Tage unterwegs und an einem Tag in Mosambik. Das Wetter hätte nicht wärmer sein können.
Erst am Donnerstag hatte ich mich ziemlich spontan entschieden auf die Reise mitzufahren. Am Freitag, den 22.01. mussten wir morgens um 3 aufstehen, um –so war es geplant- eine Stunde später aufbrechen zu können. Aber wir sind ja in Südafrika. Um 6 Uhr sind wir dann los gekommen. Zu 9. sind wir im Partybus nach Huluhluwe gefahren; das Game Reserve war unser erstes Ziel. Außer dem Volontär-Auto gab es noch den Landrover und den Bolero, die mit Camping-Utensilien vom Volumen eines ganzen Haushaltes beladen waren. Alle gefühlte 10 min mussten wir halten, weil Gegenstände nicht richtig befestigt waren.
Den Umfolozi-Parc kannte ich zwar schon, aber Highlight war definitiv eine vorbeiziehende Elefantenherde, die an einer Wasserstelle gespielt hat – sehr knuffig. Erst spät abends sind wir in der Lala Lapa Lodge angekommen.
Der nächste Tag fing ohne Pläne, ziemlich relaxed an. Geendet hat er mit Jeep-Tour durch Sanddünen und Schnorcheln im See. Mit Taucherbrille und Schnorchel ausgerüstet, wurden wir von einem Guide beim Tauchen begleitet. Kurz zuvor hatte er erzählt, dass auch Nilpferde in der Nähe seien und nebenbei erwähnt, dass man ein ernsthaftes Problem hätte, würde man zwischen Hippo und Wasser auf einer Linie stehen. Die meisten Angriffe von Tieren auf Menschen in Südafrika sind von Nilpferden.
Am Sonntag waren wir im Meer, beziehungsweise in den Hüfttiefen Becken davor (außerhalb der Haigefahr) schnorcheln. Am Strand haben wir mit Campingkocher unser Essen zubereitet und gechillt.
Die Grenze Südafrikas haben wir einen Tag drauf passiert und sind in Mosambik zunächst zu einem Markt gefahren. Einige haben direkt das Nationalgetränk – Cranberrysaft mit Rum – probiert. Ich hab geholfen ein Glas zu leeren, aber Hitze verlangsamt die Wirkung des Alkohols nicht unbedingt. Nachdem uns die 3 wichtigsten Wörter in Mosambik erklärt wurden (wovon mir nur noch Cerveza = Bier im Kopf geblieben ist und Fisch, wofür ich das portugiesische Wort schon wieder vergessen habe) sind wir zu einem Sea-Food-Restaurant gefahren. Dort habe ich mit 2 weiteren eine Fischplatte geteilt und Prawn-Cakes probiert.(Prawn = Krabbe). Lecker war´s. Mit gefülltem Magen ging´s zum Strand, an dem wir hätten weiter shoppen können, weil an jeder Ecke Kunsthandwerkszeug verkauft wird. Abenteuerlich waren immer die Fahrten auf der Ladefläche des Landrovers. Die Fahrt auf den hügeligen Sandstraßen hat mich im halb Sitzen, halb Liegen auf der Ladefläche ganz schön durchgeschüttelt, dafür hatten wir immer eine gute Aussicht nach hinten. Der Blick beschränkte sich auf Natur und ab und zu Grüppchen von Hütten, wo sich Menschen (meistens um die 30 Leute) angesiedelt hatten. Viel mehr Menschen leben dort viel einfacher als Südafrikaner und beim Vorbeifahren an Feldern bekommt man mit, wie die Menschen Strohbünde per Hand binden und Land abbrennen um fruchtbaren Boden zu gewinnen.
Die Rückfahrt am Mittwoch hat sich wieder hingezogen, weil der Bolero eine Autopanne hatte. Somit stand der Wagen 3 Stunden am Straßenrand, während einige von uns versucht haben eine geöffnete Autowerkstatt zu finden. Erfolglos zurück am Auto wurde beschossen abzuschleppen. Das hat soweit ganz gut geklappt, obwohl unser „Abschleppseil“ nicht das Stabilste für seinen Zweck war. Nach 10 Stunden Fahrt mit mindestens genauso vielen Pinkelpausen (bei 7 Mädels im Auto :P) sind wir wieder auf GGA angekommen.
Leider vergeht die Zeit manchmal schleppend im Moment, weil meine Hausaufgabenkinder selten Hausaufgaben bekommen. Inzwischen überlege ich mir Extra-Aufgaben, damit die Kinder gefordert werden und mir nicht mehr langweilig ist. Nah getaner Extra-Arbeit dürfen die Kinder auch an den Computer. Gestern habe ich das zum ersten Mal richtig wahr genommen und habe mit einem Jungen zusammen Tipp-Spiele gespielt. Das Programm war zwar auf Spanisch, aber was ihm abverlangt wurde, hat er schon verstanden.
Ich lerne immer noch neues auf GGA kennen. Vor einer Woche habe ich zum ersten Mal die Rubbish-Fahrt, auf der Kofferraumklappe des „Müll-Autos“ stehend, mitgemacht. Die Müllsäcke werden mit dem Auto von den Häusern abgeholt, eingesammelt und dann ins 200m entfernte Gebüsch, außerhalb des GGAs Gelände gebracht. Dort lagert es, bis es nach einiger Zeit abgefackelt wird. Das ist doch mal ökologisch sinnvolle Müllverwertung, oder…?
Neu ist außerdem für mich, dass ich jetzt von Arts-evening homework zu Math-evening homework gewechselt habe. Ein paar neue Kinder sind in die evening homework-Gruppen rein gewachsen. Läuft ganz gut soweit. Am Besten hat ein Bewegungsspiel verbunden mit Kopfrechnen funktioniert. Durch Konkurrenzkampf werden die Kinder oft angespornt und wenn sie dabei noch körperlich aktiv sind, können sie ihre überschüssige Energie ganz gut los werden ;o)
Soweit erstmal von den neuesten Ereignissen bei mir. Ich hoffe euch geht’s gut im eingeschneiten Deutschland!

Sonntag, 17. Januar 2010

Schuljahresanfang

Seit Mittwoch, den 13.01. hat die Schule wieder angefangen. Viele Kinder haben die Schule gewechselt, einige weil sie auf eine weiterführende Highschool gehen und andere der Schulgebühren wegen. Einige wenige Kinder gehen gar nicht zur Schule, weil sie von ihren Müttern, die hier arbeiten nicht eingeschrieben wurden. Ein paar unserer größeren Jungs gehören jetzt zum „Building Team“ und offiziell müssen wir sie nicht mehr betreuen. Das ist wohl auch der Grund, dass sie zu unserer Party in unsere Volontärs-Unterkunft eingeladen wurden.

Unser Hausmeister, der seit 3 Jahren hier beschäftigt ist wurde erst vor ein paar Tagen gefeuert und ohne richtigen Arbeitsvertrag wurde er gebeten, schon heute GGA zu verlassen. Ein anderer Arbeiter, der oft unser Cottage zusammengeflickt hat, wenn´s mal nötig war, hat gekündigt und verlässt GGA zum Monatsende.

Bei uns sind gerade so viele Autos kaputt, dass Kinder von 3 Schulen mit einem Schulbus abgeholt werden. Die armen Creché-Kinder sitzen dann von 1 bis kurz vor 3 im Bus und haben in der Zeit ihren Mittagsschlaf getan. Nicht nur, dass die Autos kaputt gehen, sondern erst gestern ist eine Scheibe im „Mons´ House“ zu Bruch gegangen. Der riesen Knall und das Klirren war ziemlich erschreckend. Ich war gar nicht dabei gewesen, weil ich gerade bei einem Erste-Hilfe-Kurs in unserer Küche mitgeholfen habe. Es gab eine Menge Aufruhe und direkt hatte das erste Kind einen kleinen Splitter im Fuß – war zu dem Zeitpunkt natürlich unglücklich, dass die Kinder hier oft barfuß laufen.

Eine halbe Stunde später wurden alle arbeitenden Volontäre zu Heather gerufen. Schon vorher wurden wir darauf vorbereitet, dass wir uns erklären müssten, warum wir den Konflikt zwischen 2 Kindern und den Fenster-Unfall nicht verhindern hätten können. Ausreden brauchten wir nicht, denn alle waren anderweitig beschäftigt. Wir hätten ihr vorwerfen können, dass es nicht genug Volontäre auf dem Spielplatz gab, wenn sie sowieso schon eine ins Büro steckt und diese eigentlich bezahlte Arbeit machen lässt. Wir haben die Standpauke über uns ergehen lassen und sind mit dem Gedanke gegangen, dass solche Unfälle von Zeit zu Zeit passieren.

Somit fängt das Jahr 2010 ereignisreich an!

Gestern hat eine Hochzeitsgesellschaft auf unserem Resort gefeiert. Ein paar GGA-Kinder sind aufgetreten und haben gesungen. Leider hab ich persönlich wenig mitbekommen, außer der lauten R´n´B –Mukke aus dem Theater. Die Großen und Kleinen gehen hier zur gleichen Musik ab und sogar unser 1-jähriges Baby kann schon zur Radiomusik den Kopf im Takt nicken. Süß!

An meinem letzten Off-Wochenede habe ich wieder einen Marathon an Erlebnissen geschafft. Nachdem ich am Freitagmorgen noch körperlich anstrengende Arbeit verrichtet habe, mit 17t Salz vom Laster hieven, bin ich mit 4 weiteren Mädels von Samstag auf Sonntag mal wieder in´s Blue Sky Mining-Backpackers nach Port Shepstone gefahren. Die 17t Salz sind für die Lebensmittelpakete, die bei den Food-Drop-Trips in die Valleys gehen. Trotzdem – übertrieben viel und das hat mein Rücken die nächsten 2 Tage auch gemerkt.

Über das Wochenende hatte ich das Auto gemietet und konnte mal wieder racen… –Spaß! Auf jeden Fall bin ich genug gefahren, denn am Freitag sind wir etwa 1 ½ Stunden durch Durban geirrt, um einen bestimmten Reggea-Club zu finden. Nach 10 Runden Ich-packe-meinen-Koffer spielen (zu 5. im Auto) haben wir den Club zwar nicht gefunden, aber statt dessen eine ganz gemütliche Cocktailbar. Nach Mitternacht haben wir dann auch endlich Cocktails (für mich alkoholfrei versteht sich) bekommen und um 2 Uhr wurden wir auf nette Art rausgeschmissen, weil der Laden zugemacht hat.

Bevor wir am Samstag ins Backpackers gefahren sind, haben wir noch den nahegelegenen Lion-Park besucht. Jetzt kann ich ein weiteres Tier auf meiner Südafrika-Tierliste abhaken =)! Danach haben wir viele schöne Landschaftseindrücke auf der Valley-1000 Experiences-Strecke sammeln können. Da sind viele schöne Fotos entstanden, die ich euch bei Interesse nochmal präsentieren werde.

Ansonsten habe ich 2 von meinen 3 Hausaufgabenkindern behalten und noch ein neues hinzubekommen. Sie ist 8 Jahre und in der gleichen Klasse wie mein anderes Hausaufgabenkind. So leicht können mich die beiden jetzt auf jeden Fall nicht verarschen, weil ich von der einen schon irgendwie rauskriegen werde, was sie aufhaben. Die ersten 3 Tage hab ich Stunden damit verbracht zwischen 7 und 10 Hefte pro Hausaufgabenkind einzuschlagen. Und nicht, dass hier ein Papiereinschlag reicht…nein, über das Papier kommt nochmal ein Plastikeinband (zum Glück keine selbstklebende Folie; denn die kann richtig ärgerlich überall kleben bleiben, außer dort, wo sie kleben soll). Zwischendurch darf man die Beschriftung mit Namen, Fach und Klasse nicht vergessen, sonst kann man alles nochmal machen – ich weiß wovon ich rede :P!! Ach, aber es ist natürlich auch schön, wenn man wieder eine richtige Aufgabe hat.

Ich wünsch euch allen einen guten Start ins Jahr (wenn man das so spät noch sagen kann). Haltet die Ohren steif!!!!

Dienstag, 29. Dezember 2009

Silvester und Weihnachten

So schnell, wie Weihnachten hier gekommen ist, ist es auch schon wieder vorbei.

An Heiligabend habe ich vormittags noch gearbeitet. Nach der Schicht haben wir Volontäre versucht uns ein wenig in Weihnachtsstimmung zu versetzen. Ich durfte Karen helfen Berliner Brot zu backen. Aber mehr als Süßkrams zu produzieren, haben wir wohl welches verzehrt. Mit den „Gutzeln“ von Anke, den Plätzchen von Marinas Eltern, dem Berliner Brot und viel mehr Geschicktes von zu Hause kam ne Menge zusammen… aber hey – ist ja Weihnachten!

Die Küche war hübsch geschmückt (sogar mit Plastiktannenbaum). Am Abend gab es besonderes Essen. Unsere indische Küchenfee hat uns Curryreis mit Chicken, Krautsalat und grünem Salat gekocht. Wir hatten die Erlaubnis nach dem Essen dann noch die Kinder in der Küche ein bisschen zu entertainen. Somit hatten wir noch Spaß bei Weihnachtsmusik und Bewegungsspielen. Das Wetter war leider nicht so richtig heiß (doch kein Cocktail-im-Pool-Wetter). Stattdessen hatten wir beim Dinner abends eins der heftigen südafrikanischen Gewitter. Die Atmosphäre wurde noch authentischer als das Licht in der Küche anfing zu flackern. Aber nett wars!

Später haben alle Volontäre im Cottage gewichtelt. Somit hatten auch diejenigen, die gar kein Päckchen bis dahin bekommen hatten, was zum auspacken. Am Freitag gab´s dann auch für alle GGA-Kinder Geschenke. Die Geschenke sind von einem Sponsor gesponsert und waren Dinge wie Klamotten, Puppen und Spielzeugautos. Joel hat sich als Father Christmas verkleidet und nach einem ähnlichen Essen wie vom Vorabend gab es gegen 12:00 Uhr Bescherung. Die Kinder haben von uns ein fettes Dessert aufgefahren bekommen. Vormittags hatte ich bestimmt schon 2 Stunden die Pfanne zum Pfannkuchen machen geschwenkt. (Und weil man Bewegung hier ja nicht gewohnt ist hatte ich am nächsten Tag schon Muskelkater im Handgelenk.. ;o)) Obwohl…, ich hab mein ganzes rum sitzen hier gestern bestimmt mit einem Schlag wett gemacht. Nachdem ich gestern früh mit Rahel joggen war hab ich mal wieder mein Zimmer sauber gemacht und am Nachmittag haben wir Volontäre uns zum 4. Mal ein Fußball match geleistet und leider zum 3. Mal verloren… blöd!

Heute sind wieder einige Kinder aus dem Urlaub zurück. Das merkt man auch direkt an der Unruhe und Lautstärke draußen. Seraina und ich haben gestern und heute einigen Kindern Musik machen angeboten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten den Schlüssel fürs Theater zu bekommen (mal wieder!) konnten wir uns durchsetzen. Leider hat es das Klavier ein bisschen mitgenommen. Viele Tasten funktionieren nicht mehr richtig, aber ich schätze das kommt weniger von unseren Kindern, als dass da immer Besuchergruppen, die im Theater was veranstalten, dran gehen. Trotzdessen konnten wir mit 3 Kindern hinterher auf Klavier und Gitarre den Refrain von „Super Trouper“ spielen. Danke Mama und Papa – da haben sich die Noten doch gelohnt :D!

Vor 2 Tagen bin ich mitgefahren um 3 Kinder aus dem Valley abzuholen. Das war ganz cool mal zu sehen, wie unsere Kinder zu Hause leben. Kurz vorher waren wir noch auf einem Junggesellenabschied. Obwohl wir nur vor hatten eine von uns dort raus zu lassen, die von einem unserer Arbeiter eingeladen wurde, sind dann nochmal 3 weitere von uns mit marschiert. Das Auto hatten wir an der Straße stehen lassen. Bei der Party angekommen war ein Festzelt aufgebaut, in dem sich alles abgespielt hat. Abgesehen von dem Ziegenschlachten. Das haben wir dann zufälligerweise mitbekommen, als wir eigentlich schon wieder am Gehen waren. Wir wurden dann aber gebeten zum Essen zu bleiben. Also haben wir noch (standartweise) Reis mit Chicken und Salat bekommen. Sogar einen Nachtisch gab’s und nach dem Nachtisch noch Muffins… Ich weiß nicht was noch gekommen wäre, wenn wir uns dann nicht verabschiedet hätten :P. Achso, Zulubier hab ich auch zum ersten Mal probiert. Tja, ist nicht jedermanns Sache. Das Zeug schmeckt nur sauer und nach Hefe. Das fühlt sich fast schon so an, als würde das leben, so kribbelt das auf der Zunge… ;o)

Morgen früh um 10 gehen Rahel und ich mit ca 20 Kindern nach Hibberdene. Dort wird nicht nur für unser Kinderdorf sondern für z.B. noch das SOS-Kinderdorf in Pietermaritzburg und einige andere über Silvester was veranstaltet. Ich bin da gestern so mit rein gerutscht und weiß noch garnicht genau was mich erwartet. Vorbereiten müssen wir schon mal nichts. Dafür sorgen Organisatoren. Letztes Jahr haben sich 4 begleitende Volontäre wohl nicht so benommen, wie es von ihnen erwartet wurde, weswegen es ursprünglich nur einem Volontär erlaubt war mit zu gehen, dieses Jahr. Aber wer will schon gerne mehr oder weniger alleine Silvester feiern!? Ich bin gespannt wie das in Hibberdene so abläuft. Ein ganz bisschen schade ist es, dass ich nicht mitkriege, was hier so abgeht, aber es sind genug Volontäre (mehr als Kinder) hier, die mir sicher danach berichten!